Schlußbetrachtung

Es wurde gezeigt, wie sich die von einer erregten Membran abgegebene Energie verteilt. Ebenso wurde diese Verteilung für eine Membran hergeleitet die die Erregung auf dem Weg der Schallübertragung empfängt. Dabei trat das Problem zu Tage, daß Sender und Empfänger nicht voneinander zu trennen sind. Sie sind durch die Auslenkung der sendenden Membran gekoppelt. Was ebenfalls gezeigt wurde ist, daß von der sendenden Membran immer zwei „Signale“ ausgehen. Einmal handelt es sich dabei um den abgegebenen Schall der durch die Änderung der mittleren Geschwindigkeit der übertragenden Teilchen weiter geleitet wird. Zum Anderen handelt es sich um eine langsamere Wellenerscheinung die ausschließlich als Strömung aufgefaßt werden kann.

Aus der vom Sender zum Empfänger übertragenen Energie konnte sie Brechzahl bestimmt werden. Das ist insofern interessant, als daß sich daraus folgern läßt, daß das Vorhandensein von Grenzschichten zwischen zwei Medien für das Phänomen der Brechung verantwortlich ist. Diese Tatsache wird im Allgemeinen nicht weiter beachtet. Sie ist nicht von Interesse da es üblicher Weise um die Eigenschaften Medien und nicht um die der Grenzfläche geht. Die Frage wird schlicht mangels Notwendigkeit nicht gestellt.

Die Beugung ist an dieser Stelle eher ein Randphänomen. In der Schule wurde gelehrt: „Drücke breiten sich allseitig gleichmäßig aus.“ Dabei handelt es sich lediglich um eine Veranschaulichung des Huygens’schen Prinzips. Auf genau diesem Weg — allseitig gleichmäßige Druckausbreitung — bilden sich vor Membranen (Halb-)Kugelwellen aus was de facto schon das Phänomen ist welches wir als Beugung beschreiben. Ob eine Welle also transversale oder longitudinale Eigenschaften aufweist indem sie sich brechen oder beugen läßt, ist keine Eigenschaft der Welle selbst. Es ist eine Eigenschaft des Übertragungsweges der Welle.

Hier wie an anderen Stellen in der Physik taucht das so genannte „ 4 3 -Problem“ auf. Auch hier bleibt ungeklärt auf welchem Weg genau es entsteht. Es kann eine Annahme getroffen werden die darauf basiert, daß ω = 2 π f gesetzt werden kann. Dadurch wird es zu einem „ 2 3 -Problem“. Die Annahme lautet dann, daß das „fehlende“ drittel in der potentiellen Energie der Membran selbst steckt. Dieser Umstand wäre gesondert zu untersuchen. Dies werde ich wie bereits angedeutet in einer Arbeit über die Entropie auch durchführen.

Neben dem positiven Aspekt, daß der Energieerhaltungssatz in der Wellenmechanik bewiesen werden konnte, ergibt sich noch eine unerfreuliche Tatsache. Ohne die Kenntnis der Eigenschaften des Übertragungsweges und des Empfängers können keine Rückschlüsse auf den Sender gezogen werden. Kennt man wiederum die exakten Eigenschaften von Sender und Empfänger, kann auf die Eigenschaften des Übertragungsweges gefolgert werden. Allein aus der Kenntnis des Energieumsatzes im Empfänger kann nicht gleichzeitig auf Sender und Übertragungsweg gefolgert werden. In jedem Fall sind allerdings Äquivalenzbetrachtungen möglich die wiederum — wenn überhaupt — nur einen Teil der Eigenschaften der fehlenden Glieder aufdecken können. Dabei handelt es sich allerdings keineswegs um neue Erkenntnisse.